...im Detail: Der Ursprung
Die Ursprünge dieser Pferderasse reichen Jahrhunderte zurück.
Das Pferd begleitet den Menschen seit 8000 Jahren als Partner, als Diener, als Mythos und wurde zum „Kulturgut“. So kamen diese Tiere im Laufe der Geschichte auf vielfältige Art und Weise auch in und durch die Ursprungsgegend des Bardigiano-Pferdes:
So sind sicher schon zu Zeiten der Römer bäuerliche Soldaten zu Pferd durchmarschiert, zogen Pilger, kriegerische Gruppen, Händler, Herrschende zu Pferde in Richtung Rom vorbei (...eine der bekanntesten Römerstraßen des Mittelalters führt am Rande des Taro-Tals vorbei...).
Manche sagen, der Ursprung gehe auf Pferde der römischen Provinz „Galliae-Belgicae“ zurück, auf Nachfahren des heute ausgestorbenen alten “Berg-Ardenners”, oder auch auf berittene Krieger franko-germanischer Herkunft, die nach dem Ende des Römischen Reiches über diesen Teil des Apennin mehrmals nach Italien kamen. ![](../assets/images/Langobarden2.jpg)
Auch an den Berghängen von Borgo Val di Taro, mitten in der „Bardigiano-Gegend“, wurden eindeutige Anzeichen von der insgesamt 2 Jahrhunderte andauernden Anwesenheit der Langobarden gefunden, eines kriegerischen Volkes.
Die lokale Geschichte der vielen mächtigen Familien, immer eine gegen die andere bewaffnet, im Piacentino und im parmensischen Gebiet auf fast jedem Berghügel sitzend, ist eine kriegerische Geschichte: Allianzen, Streit, Umstürze, eine Geschichte bewaffneter Gruppen, zu Fuß und zu Pferd, die mit heimischen Pferden loszogen und oftmals von entfernten Kampfgebieten mit Pferden anderer Herkunft heimkehrten.
In der Zeit, als Bardi die „Hauptstadt“ eines kleinen Bergstaats in der Gegend zwischen Parma, Piacenza und Ligurien war, gestützt auf die mächtigen Burgen von Bardi im Ceno-Tal und von Compiano im Taro-Tal, regiert von der Familie der Landis, dann der Fieschis und danach vom Herzog von Parma, wurden von diesen Herren zur Verteidigung und zur Sicherung dieser ![](../assets/images/Ritter.jpg) Herrschaft kleine „Streitkräfte“ benötigt. Diese bestanden auch aus einer Kavallerie mit Pferden, die sich in der unwegsamen und rauhen Hügel- und Berggegend mit Reitern samt Ausrüstung, vor Wagen gespannt und als Tragetiere, trittsicher und ausdauernd bewegen konnten.
Wieviele Pferde!
Dann tritt Bardi mit den anderen einst mächtigen Bergzentren in den Hintergrund; die Pferde verlieren di e Bedeutung für den großräumigen Verkehr und für politisch-militärische Zwecke. Die Pferde bleiben jedoch in diesem und den angrenzenden Tälern, die Besten für die Jagd und die Präsentation der Gutsherren, die anderen für den Handel, Personentransport, für die Bewirtschaftung der Felder und die Nutzung der Wälder.
Auf diese Weise lebten und vemehrten sich die Pferde in diesem begrenzten Gebiet, in dem sie eine immer homogenere Population bildeten, bei der sich die Merkmale einer Rasse durchsetzten, die den Anforderungen an diese wilde Berggegend und an das Klima entsprachen.
Es bildete sich in der Stille dieser hochgelegenen Weiden (z.B. bis 1480 Meter am Monte Pelpi zwischen Compiano und Bardi ...)und nunmehr weit entfernt von den Schlachtfeldern, die im Grunde genommen die Ursache für den Ursprung waren, die Rasse, die wir in diesem Jahrhundert unter dem Namen „Bardigiano“ finden.
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